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Unsere tasting noten

Hier unsere Eindrücke...

Die tasting noten vom 43. Speyburn Tasting



Spirit of Scotland Vintage 1971 40%

Nase: Steht schon länger im Glas. Apfel-/Birnenpüree. OBF, aber irgendwie dünn. Süße, malzige, gelbe Früchte. Holzbretter. Staudenknöterich, überreife Grapefruit. Man kann dicken Sherrysirup erahnen, hier hätte man gerne eine Fassstärke oder zumindest etwas mehr %, dann würde der Sherry stärker rauskommen, sauer Eiche, Grapefruit, Kirsch und eine sanfte Gewürzmischung, die vage an Lebkuchen erinnert. Nun drehte sich die Diskussionen darum, dass der Füllstand schon schlecht war und die Luftmenge – das war nicht gut für den Whisky – aber auch nicht schlecht. Ist nur altes Zeug mit wenig % und viel Luft. Das ist einfach nicht so gut für so viele Jahre in der Flasche.
Mund: Wie befürchtet ... er hatte zu viel Luft, erst ein wenig OBF dann plötzlich wässrig, ein wenig Pfeffer, im Hintergrund etwas staubiger, trockener Sherry ist zu erahnen ... er war einmal ein GROßER. Schade. Das sind sicher keine 40% mehr. Etwas Nougat schmeckt man. Etwas Süßes in einem feuchten Pilzkeller und OBF.
Fazit: Leider etwas dünn, aber man hat eine Ahnung von leckerem Whisky. Schade. Durch den niedrigen Alk.Gehalt hat er viel von seinem Geschmack verloren. OBF und trockener, pfeffriger Sherry sind noch zu erahnen, aber er hat nicht mehr die Größe, die er mal hatte.


SMWS 88.6 1975, 25YO, 63,4%

Nase: Holzleim und Sägemehl, Gebäck, Honig oder unreife Honigmelone. Der OBF steckt hinter einer leichten Schärfe. Scharf, alkoholisch, Vanille, echtes Lakritz, Kräuter, frischer Senf, Menthol, ein klebriger Kellerduft. Getrocknete Orangenscheiben. Speck. sehr scharf, beißend, "Fisherman's Friend Lemon", etwas Menthol, sogar etwas Salz, sehr würzige Basis, hat etwas wie getrocknete Brühe, Orangen, sogar etwas fleischig. Vorratswürfel! In Alkohol gelöster Kräuterbrühwürfel und Die Holz-Rauch-Note der Wiener Würstchen. Linsensuppe mit Speck. Spannend
Mund: einmal durch die Schleimhäute gespült, schrumpft alles im Mund zusammen. Überraschend cremiger, süßer Auftakt. Ordentlich Pfeffer und leicht orientalisch. Süßlich, weich, viel Guajacol (Rauch) dazu, etwas Refill-Sherry, ein Hauch von gesalzenen, gelben Früchten. Viel OBF, dazu Pfeffer, süß, etwas rauchiger Speck, kohlenartiges Holz, trocken und es drückt viel Wärme in den Magen. Der Gaumen übertrifft die Nase um Längen. In der Nase wurde der tick Mehr-Komplexität vermisst, der Gaumen gleicht das voll aus und überrascht mit dieser cremigen Süße, die in Salz gebadet ist. Außerdem: Mango, Zimt. Es ist ein Brenner, sehr komplex - wir genießen es! mit etwas Wasser bekommt er noch mehr Vanillesüße, die der OBF fein umrahmt, seine Struktur bleibt aber fein cremig, fettig und entwickelt eine extrem salzige Note, die er vorher nur angedeutet hat. Noch mehr Wasser (diesmal ein voller Schluck) ... das kann er, die Nase entwickelt sich zu GENIAL ... süße Honigmelone mit frischem Speck und Pfeffer, auf der Zunge jetzt OBF (!!), satt, dazu noch etwas Kohle Staub und kaltgeräucherter Speck
Fazit: der bleibt stehen, ein Brüller! Brutal geht es vorwärts. Gegenwind? Ja und? Er sagt: Folge mir. Wasser zerstört ihn nicht, es öffnet neue Nischen, die ihn extrem komplex machen. Eine Extrem starke Erscheinung.


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